Ein langer Tag geht zu Ende. Ein Tag, den Gott mir selbst geschenkt hat und den ich jetzt wieder in seine Hände zurückgebe.
Herr, so lege ich dir jetzt mein heutiges Tun hin. Was gut gewesen ist, nimm an und wo ich gefehlt habe, vergib mir.
Herr, ich lege dir meine Gedanken hin, wo ich richtig lag, das werde mir zum Heil, wo ich geirrt habe, hilf mir zur Erkenntnis.
Herr, ich lege mein Herz in deine liebenden Hände. Du siehst und erkennst mich ganz. Du weißt um alles, was mich heute bewegt hat, das Gute und das Böse, das Frohe und das Schmerzvolle, die Ausgeglichenheit und die Wut, die Dankbarkeit und die Enttäuschung.
Und alles, wirklich alles, darf ich dir jetzt in deine Hände zurückgeben.
Und ich hoffe darauf, dass du nicht ein großes Buch mit Soll und Haben aufschlägst und mich in gut und böse teilst, sondern ich vertraue, dass du um meine Fehler weißt, dass du meinen Schmerz darüber siehst und deine heilende Hand mich anrühren wird.
Ich vertraue darauf, dass ich alles, was mich bedrückt, was ich an Ballast mit mir herumschleppe, was mich nicht zur Ruhe kommen lässt, dir hinklagen darf. Ich weiß es bei dir aufgehoben.
Und was auch der morgige Tag bringen wird, du bist bei mir und ich muss mich nicht fürchten.
So bitte ich dich jetzt um deinen Segen für die Nacht. Dein Licht sei bei mir in der Dunkelheit, dein Geist erfülle mich mit Ruhe und Gelassenheit für einen gesunden Schlaf. So segne du mich jetzt mit der Fülle deiner allumfassenden Liebe, im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Amen
Text: Bernadette Muckelbauer