Als Pilger der Hoffnung haben wir uns auf den Weg gemacht“, betonte Stadtpfarrer Prälat Klaus Metzl in Bezug auf das Motto des Heiligen Jahres 2025, nachdem etwa 300 Teilnehmer der Altöttinger Pilgerfahrt in einem Gegenbesuch Landshut erreicht hatten.
Eine kirchengeschichtliche Verbindung Altöttings zur mittelalterlichen Residenzstadt der vormals Reichen Herzöge Niederbayerns gibt es insbesondere seit der Regentschaftszeit von Herzog Georg dem Reichen durch den Langhausanbau der Gnadenkapelle und dem Neubau der Stiftspfarrkirche rund um 1500, um die Pilgerströme fassen zu können. Auch die Wallfahrt der Landshuter Bürgerschaft begann in dieser Zeit, und zwar im Jahr 1493. Nach wie vor pilgern Landshuter jährlich nach Altötting – in einem 60 Kilometer langen Tages- und Nachtmarsch vor dem Pfingstwochenende, oder mit dem Bus wie etwa der Landshuter Wallfahrerverein am 1. Mai, und auch in einer Radwallfahrt im Sommer. Nennenswert ist zudem die Verbindung zum Altöttinger Kollegiatstift St. Rupertus: Dieses stand in der Zeit der ersten überlieferten Wunder 1489 unter Leitung des Landshuter Stiftspropstes Dr. Johannes Mair, der die „Leinberger Werkstatt“ etwa für die Gestaltung der hölzernen Stiftspfarrkirchen-Portale nach Altötting brachte.

Nach etwa einstündiger Busfahrt zog die Altöttinger Pilgergemeinschaft mit u.a. Stadtpfarrer und Wallfahrtsrektor Prälat Klaus Metzl, mit Schwestern der Congregatio Jesu und Heiligkreuz, mit den Kapuzinerpatres Marinus Parzinger und Berthold Oehler, den Paulinerpatres Benjamin Bakowski, David Kolodziejczyk und Bernard Palka, mit den Priestern Prälat Günther Mandl und Pfarrvikar Deva Gudipalli, den beiden Diakonen Benjamin Bößenroth und Gerold Hochdorfer, mit Pfarrgemeinderat und deren Vorsitzenden Luise Hell, mit Mesnern und Ministranten, mit Bürgermeister Stephan Antwerpen, mit den Fahnenabordnungen der kirchlichen Vereine und Verbände, und nicht zuletzt mit den Erstkommunionkindern und deren Eltern sowie dem BRK-Bereitschaftsdienst in die St. Martinskirche ein.
Der Landshuter Stiftspropst Franz Joseph Baur sparte beim Willkommensgruß nicht mit Weihwasser. Informativ war seine kurze kirchengeschichtliche Einführung zur Landshuter St. Martinskirche: Ein gotischer Hallenbau, dessen Turm mit seinen 130 Metern als höchster Backsteinturm der Welt gilt. Die Kirche ist derzeit eingerüstet, da eine dringend notwendige Fensterrenovierung ansteht. 500 Jahre lang hätten diese Wind und Sog abfedern müssen, was zu erheblichen statischen Problemen und Schäden geführt hat, wie der Stiftspropst erklärte.
Altöttinger Pilgerfahrt 2025 – Impressionen
Fotos: Roswitha Dorfner
Den festlichen Pilgergottesdienst gestalteten der Altöttinger Kapellchor unter Leitung von Stephan Thinnes und Johanna Stitz an der Orgel musikalisch. Nach dem Mittagessen empfing Landshuts Oberbürgermeister Alexander Putz das Organisationsteam im historischen Rathaussaal, der mit seiner kunstfertigen Wandbemalung und Darstellung der Landshuter Fürstenhochzeit besticht. Während die jungen Pilger auf der Burg Trausnitz bei einer Kinderralley ihren Spaß hatten, wurde für die erwachsene Pilgermannschaft das zweite Pilgerziel angesteuert: Mallersdorf mit seiner sehenswerten Barockkirche und natürlich das Kloster Mallersdorf mit Braumeisterin Doris Engelhard, die mit schmackhafter flüssiger „Fastenspeise“ alle Bierliebhaber für die Heimfahrt versorgte. Zuvor wurde eine feierliche Andacht in der Mallersdorfer Kirche gefeiert. Hier betonte Stadtpfarrer Metzl in Bezug auf das Heilige Jahr: „Die Hoffnung lässt uns nicht zugrunde gehen.“ Geduld als Tochter der Hoffnung führe zum Ziel. Dass wir uns „als Pilger der Hoffnung“ vom Gnadenort Unserer Lieben Frau gemeinsam auf den Weg machen, sei ein wichtiges Glaubenszeugnis. In Mallersdorf begrüßte der Zweite Bürgermeister Martin Kreutz die Pilger. Schwester Assumpta machte eine kurze Kirchenführung.
Die Resonanz unter den Teilnehmern war durchwegs positiv. Für den reibungslosen Ablauf sorgte auch heuer das Team um Tourist-Info-Direktorin Ulrike Kirnich und das BRK-Begleitteam.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner