Wallfahrten

„Man lernt nie aus“

Redaktion am 14.03.2023

2023 03 14 pb alb altoettinger pilgerfahrt scheyern1 Foto: Roswitha Dorfner
Mit Maria zu Jesus: Benediktinerabt Markus Eller OSB (r.) begrüßte die Pilger aus Altötting und geleitete sie durch die Anlage des Klosters Scheyern zum Gottesdienst.

Es ist ein Geben und Nehmen: Altötting als weltbekannter Marienwallfahrtsort sieht sich in der Pflicht, auch selber aktiv zu werden – alljährlich mit einer Wallfahrt zu Orten, von denen regelmäßig Traditionswallfahrten zum Gnadenort Unserer Lieben Frau pilgern. Heuer führte der Gegenbesuch nach Scheyern in die Hallertau.

Bevor in Alt­öt­ting wie­der die Wall­fahrts­sai­son eröff­net wird, steu­er­ten am Sonn­tag, 12. März nach drei­jäh­ri­ger coro­nabe­ding­ter Zwangs­pau­se vier Bus­se – dar­un­ter einer ins­be­son­de­re für Fami­li­en mit Erst­kom­mu­ni­on­kin­dern – als Pil­ger­ziel aus dem Gna­den­ort her­aus die Bene­dik­ti­ner­ab­tei Sche­yern im Land­kreis Pfaf­fen­ho­fen a.d. Ilm an. Die­se ist unter ande­rem bekannt durch die Ver­eh­rung des Scheyrer Kreu­zes“ mit einer wun­der­tä­ti­gen Kreuz­re­li­quie und die Wit­tels­ba­cher Grablege. 

Alt­öt­tings Stadt­pfar­rer Prä­lat Dr. Klaus Metzl als geist­li­cher Lei­ter der Pil­ger­fahrt sieht im Hau­se Wit­tels­bach eine his­to­ri­sche Brü­cke zwi­schen der Abtei Sche­yern und dem Gna­den­ort Alt­öt­ting, da zahl­rei­che Her­zen von berühm­ten Wit­tels­ba­chern in der Gna­den­ka­pel­le ihre letz­te Ruhe­stät­te gefun­den haben – und nicht nur das: der Chef“ der Bene­dik­ti­ner­ab­tei, Abt Mar­kus Eller OSB, fei­ert all­jähr­lich im Juli mit den Frau­en­bund-Rad­pil­ge­rin­nen aus Sche­yern in der Alt­öt­tin­ger St. Anna-Basi­li­ka Got­tes­dienst mit anschlie­ßen­der Lich­ter­pro­zes­si­on. So sei­en die Alt­öt­tin­ger mit ihrer Pil­ger­fahrt zum Kreuz Jesu nach Sche­yern über die Gna­den­mut­ter Maria gekom­men, die uns ja stets zu Chris­tus führe.

Altöttinger Pilgerfahrt nach Scheyern – Impressionen

2023 03 14 pb alb altoettinger pilgerfahrt scheyern2 Foto: Roswitha Dorfner
Abt Markus Eller OSB hält die Monstranz mit der Kreuzreliquie.

Man lernt eben nie aus“, fand Abt Mar­kus Eller OSB beim fei­er­li­chen Pil­ger­got­tes­dienst in der Klos­ter­kir­che von Sche­yern eine Über­lei­tung zu sei­nem Leit­mo­tiv, mutig vor­an­zu­schrei­ten. Egal, ob einem dies bei einem Besuch in der Hand­werks­mes­se in Mün­chen vor Augen geführt wer­de (der Abt ist gelern­ter Schrei­ner), als eine Ori­en­tie­rungs­hil­fe für jun­ge Men­schen, einen Hand­werks-Beruf zu erler­nen. Oder im Evan­ge­li­um vom drit­ten Fas­ten­sonn­tag (Joh 4,542) beim Zusam­men­tref­fen einer Sama­ri­te­rin mit Jesus am Jakobs­brun­nen – Jesus bie­tet der Frau mehr als Brun­nen­was­ser und somit gewöhn­li­chen Durst­lö­scher: ein leben­di­ges Was­ser, um den inne­ren Durst zu stil­len. Ein neu­er Lern­pro­zess für die Sama­ri­te­rin. Aber auch mit dem Lebens­kreuz die­ser Frau sei es so eine Sache gewe­sen: zur Illus­tra­ti­on durf­te Stadt­pfar­rer Metzl die kunst­voll gefer­tig­te Mons­tranz mit dem Scheyrer Kreuz heben – bei 10 ½ Kilo kei­ne leich­te Sache. Aber nicht das Kreuz, son­dern die Mons­tranz mache letzt­end­lich das Gewicht aus, erklär­te Abt Mar­kus an die­sem Bei­spiel: Wenn man das Scheyrer Kreuz aus der Mons­tranz neh­me, wer­de das Kreuz viel leich­ter, auch für jeden, der sich mit die­ser Reli­quie mit dem Spruch Das Kreuz Chris­ti stär­ke dich“ seg­nen las­se. Das Lebens­kreuz kön­ne man nicht in Kilo­gramm abwie­gen, dies sei eine Fra­ge des Erle­bens und Emp­fin­dens. Oft wüss­ten wir nicht, wie wir die­ses unser Kreuz anpa­cken und es in den Griff bekom­men könnten.

Hier wuss­te Alt­öt­tings Stadt­pfar­rer Metzl Rat: Als Alt­öt­tin­ger Pil­ger folg­ten wir der Mut­ter­got­tes, um von ihr zu ler­nen, wie man dem Kreuz ihres Soh­nes nach­fol­gen könne.

Beim fei­er­li­chen Got­tes­dienst in Sche­yern, wun­der­bar gestal­tet vom Alt­öt­tin­ger Pfarr­chor St. Josef unter Lei­tung von Anselm Ebner, ist uns das Herz auf­ge­gan­gen in der gläu­bi­gen Ver­bun­den­heit mit­ein­an­der“, freu­te sich Metzl.

Zur Abschluss­an­dacht besuch­ten die Alt­öt­tin­ger dann noch auch die Gedenk­stät­te mit Kryp­ta des hl. Mär­ty­rers Arsa­ti­us in der ehe­ma­li­gen Klos­ter­kir­che von Ilm­müns­ter. Die Orga­ni­sa­ti­on der Alt­öt­tin­ger Pil­ger­fahrt lag wie stets in den bewähr­ten Hän­den des Wall­fahrts- und Tou­ris­mus­bü­ros unter der Lei­tung von Direk­to­rin Ulri­ke Kirnich.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

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