Am Aschermittwoch beginnt traditionell die 40-tägige Fastenzeit – eine Chance der Erneuerung der Glaubensausrichtung auf Gott, oder wie es im Matthäus-Evangelium vom Aschermittwoch verkündet wird: eine Gelegenheit zu Gebet, Fasten und Almosen geben. Das Aschenkreuz, das den Gläubigen bei den Gottesdiensten am Aschermittwoch durch die Priester aufs Haupt gestreut wird, erinnert zudem an die Vergänglichkeit des Lebens.
Für die Einstimmung auf die Fastenzeit hat die Pfarrei St. Josef in Altötting-Süd mittlerweile ein besonderes Angebot: In achter Auflage fand heuer der „Aschermittwoch der Künstler“ statt; am 5. März wurde dazu die Ausstellung mit einem Gottesdienst eröffnet.
Ausstellungsorganisator Anselm Ebner dankte den 22 Künstlern, darunter sechs Kinder und Aktive vom Kunstverein Altötting mit Leiterin Gerti Reitmeier, die mit Talent und kreativem Schöpfungsgeist mit ihren Werken „Kunst zum Ausdruck“ brachten. Zu sehen sind Kunstwerke aus der Malerei, außerdem Skulpturen aus Holz, Stein und Ton oder aus Wachs, Draht und Papier, und darüber hinaus eine Foto-Lichtbilder-Darstellung.
Aschermittwoch der Künstler – Impressionen
Das von Papst Franziskus ausgerufene Heilige Jahr 2025 hat sich beispielsweise Andreas Bialas zum Thema eines seiner Ausstellungs-Stücke (Acryl auf Pappe/Karton gemalt) zu eigen gemacht: Farbenfrohe „Pilger der Hoffnung“, in Kutten zum Zeichen der Buße gekleidet, ziehen zum strahlend weißen Kreuz (Christus als Zeichen der Reinheit). „Die Kirche ist bunt, und im oberen Teil des Gemäldes offen dargestellt für alle Menschen“, erklärte Aussteller Bialas.
Birgit Niedermeier arbeitet gerne mit Holz und Stein. So hat sie für diese Ausstellung Kreuz-Darstellungen in einer Bild-Collage unter dem Titel „Seesturm“ gefertigt. Besonders beeindruckend: In einer Baumscheibe in Form eines gebrochenen Brotes hat sie das Letzte Abendmahl dargestellt.
Mit seinen Holzkreationen sorgte auch Horst Renner für Aufsehen. Man könne alle Holzarten künstlerisch gestalten, wie Nussbaum, Kirsche, Linde oder Ahorn, erklärte er. Die Darstellung einer Schraube mit Mutter ist für ihn quasi ein Aufruf: „Beide gehören zusammen, kein Teil kann ohne das andere existieren.“
Das Gesangsensemble St. Josef unter Leitung von Anselm Ebner brachte beim Gottesdienst die Missa in F von Cajetano Carpani und den 130. Psalm „Aus der Tiefe rufe ich Herr zu dir“ von Heinrich Kaminski zu Gehör.
Für Prälat Günther Mandl, der in Konzelebration mit Pfarrvikar Deva Gudipalli und unter Assistenz von Diakon Benjamin Bößenroth und Diakon Gerold Hochdorfer den abendlichen Gottesdienst zelebrierte, ist „die Kunst der Weg zu Gott“. In Jesus Christus als wunderbarste Schöpfung werde die menschliche und göttliche Vereinigung offenbar. Und schließlich sei die schönste Frau, die Gott geschaffen habe, die Gottesmutter Maria. Im Lied „Wunderschön prächtige, hohe und mächtige, liebreichholdselige himmlische Frau …“ werde dies uns immer wieder vor Augen geführt. Von Maria können wir die „Kunst des Lebens, aber auch die Kunst des Sterbens lernen“, betonte Prälat Mandl.
Teilnehmende Künstler: Andreas Antwerpen, Andreas Bialas, Christel Brandl, Anna Breidenbach, Regina Eibelsgruber, Christl Gruber, Konrad Heuwieser, Manfred Mühlberger, Birgit Niedermeier, Gerti Reitmeier, Horst Renner, Petra Salzinger, Dagmar Sorgner-Thienel, Conny Straubhaar-Tiffinger, Heribert Wagner, Harald Werndle; Kinder (stellten an der Orgelplattform aus!): Evi (5), Helena (3), Laura (9), Lena, Matthias und Regina (7).
Text und Fotos: Roswitha Dorfner