Die Krippenfreunde Altötting bieten heuer nicht nur eine sehenswerte Krippenausstellung im Kongregationssaal (bis 15. Dezember) – am 29. November wurden auch wieder die laternenähnlichen Herbergskästchen ausgesandt.
Es ist eine schöne, alte Tradition und eine Einstimmung auf das kommende Weihnachtsfest: jedes Jahr im Advent „wandern“ für einen gewissen Zeitraum Herbergskästchen von Familie zu Familie. Dabei versammeln sich die „Gastgeber-Familien“ zum gemeinsamen Gebet vor den Kästchen, in denen sich Darstellungen von Maria und Josef auf Herbergssuche befinden.
Altöttings Stadtpfarrer Klaus Metzl segnete beim Gottesdienst in der Institutskirche der Congregatio-Jesu-Schwestern, wunderbar gestaltet mit adventlicher Musik von der Georgenfelder Saitn‘musi und den Hoagartsängern, die Herbergskästchen und betonte: „Wir alle sind wie Josef und Maria auf der Suche nach Herberge, einem Sehnsuchtsort und wir machen uns mit Jesus Christus auf den Weg, bis wir in die ewige Heimat im Himmel gelangen.“ Dabei sollten Wachsamkeit und Liebe unsere ständigen Begleiter sein – und wir sollten unsere Herzen als Herberge für Jesus öffnen. „Unsere wahren Schätze, um den Himmel zu erwerben, sind Früchte aus guten Werken der Barmherzigkeit“, erklärte Metzl.
Der Altöttinger Brauch entstammt der Tradition der „Wandermuttergottes“ bzw. des „Frauentragens“ – einer vor allem im alpenländischen Raum verbreiteten Form der Marienverehrung.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner