Auch die Marianische Männerkongregation Altötting (MC) blickt auf ein schwieriges Corona-Jahr zurück. MC-Präses Kapuzinerpater Br. Georg Greimel schaut im Interview nachdenklich und hoffnungsfroh auf die Zukunft.
Bruder Georg, das vergangene Jahr war pandemiebedingt erneut nicht einfach. Dennoch haben Sie am Ende Ihrer Predigt zur Jahresschlussmesse der MC einen hoffnungsvollen Ton angeschlagen:„Gott begleitet uns – seit Beginn an.“ Was ist Ihr praktischer Ratschlag: Wie lässt sich diese positive Haltung zum Leben und zur Schöpfung im Alltag immer wieder bewusst machen?
Bruder Georg: Durch Erfahrungen der beiden Corona-Jahre sollte jeder Mensch erkennen: Nicht eine Seuche soll die Welt beherrschen, sondern jemand anderer beherrscht sie. Wie oft haben wir das Wort Corona in den Medien gehört, gelesen? Das geht ins Gehirn und in die Seele und gewinnt über viele Menschen eine gewisse Macht. Der Einfluss von Corona hat z.B. auch die Selbstmordrate gesteigert. Vergleiche hinken. Aber wie oft kommt das Wort Gott und Glaube in den Medien vor? Die Zeit für religiöse Sendungen ist vertraglich geregelt, so dass sie den Menschen medial nicht beherrschen. Bei der Seuche erscheint es anders.Aber der Mensch allein kann mit seinen Erfindungen eine Krankheit nicht ganz beherrschen, wie er auch die Kräfte der Welt nie ganz in Griff bekommt. Die christliche Botschaft hebt das Ganze auf eine andere Ebene. An ihr können wir uns orientieren. Im Hintergrund steht der Schöpfergott, der die Welt in der Hand hält. Das fordert natürlich unseren Glauben. Im Glauben wissen wir um den Ursprung und das Ziel unseres Lebens. Als gläubige Menschen vertrauen wir unserem Herrgott. Darum ist es wichtig, den Glauben zu pflegen und das Vertrauen zu stärken. Dafür haben wir als Christen viele Möglichkeiten und einen großen Gebetsschatz für den Alltag und den Feiertag.