Am 25. Juni wurden Peter Bosanyi aus Vornbach, Stefan Jell aus Wegscheid und Jan Kolars aus Neuschönau im Passauer Stephansdom von Bischof Dr. Stefan Oster SDB zu Priestern geweiht. Es ist guter Brauch, dass die Neupriester am darauffolgenden Donnerstag nach Altötting kommen, einen Gottesdienst feiern und der Gnadenmutter für ihren Berufungsweg danken.
Am 30. Juni war es soweit – doch anfangs lief nicht alles wie geplant: einer der Neupriester, Peter Bosanyi, war mit seinem Auto bei der Fahrt nach Altötting im Stau stecken geblieben (wegen eines brennenden Autos wurde die Straße für eine Stunde gesperrt). So musste der feierliche Gottesdienst in der St. Anna-Basilika ohne ihn beginnen: mit den beiden anwesenden Primizianten, Altöttings Stadtpfarrer Dr. Klaus Metzl, dem Guardian der Altöttinger Kapuziner Bruder Marinus Parzinger, den beiden Altöttinger Kaplänen Bruder Martin Thaller Sam. FLUHM und Bruder Michael Kassler Sam. FLUHM sowie den beiden Diakonen Thomas Zauner und Gerold Hochdorfer. Der Schulchor der Max-Keller-Berufsfachschule für Musik unter Leitung von Manfred Grimme, an der Orgel Anselm Ebner, sorgten für eine ansprechende Gottesdienst-Gestaltung.
Rechtzeitig zur Eucharistiefeier traf Peter Bosanyi dann doch noch ein, was Stadtpfarrer Klaus Metzl mit „aller guten Dinge sind drei“ kommentierte. Dass im Leben manche Pläne eben durchkreuzt würden, kommentierte Primiziant Stefan Jell, im Amt des Hauptzelebranten und Predigers, mit einem Ausspruch von Papst em. Benedikt XVI.: „Der Platz des Priesters ist unter dem Kreuz“. Auch Maria sei beim qualvollen Tod ihres Sohnes unter dem Kreuz geblieben – in Liebe ihrem Sohn zugewandt. Dies sei für uns Vorbild, dass auch wir unter dem Kreuz ausharren sollen, sowohl in guten Zeiten als auch wenn uns das Kreuz drückt. „Unser Platz ist unter dem Kreuz“, bekräftigte Neupriester Stefan Jell, „aber nicht, um uns selbst in den Mittelpunkt zu stellen, sondern auf den zu verweisen, der sein Leben am Kreuz für uns hingegeben hat.“ Er bat die Anwesenden um ihr Gebet, um bis ans Lebensende als Priester dem Herrn treu zu bleiben. Gerade in diesen Zeiten sei es nicht einfach, dem Ruf Gottes zu folgen und in seinen Dienst zu treten. Deshalb sei das Gebet um Priesterberufungen umso notwendiger.
Stadtpfarrer Metzl bezeichnete das Gebet als Mörtel, der die lebendigen Steine mit dem Schlussstein Jesus Christus zusammenhalte. Dann lud er die anwesenden Gläubigen ein, mit den Primizianten zur Gnadenmutter in die Stiftspfarrkirche hinaufzuziehen, wo diese wie zum Schluss des Gottesdienstes nochmals den Primizsegen spendeten.
Text und Bilder: Roswitha Dorfner