Er tritt die Nachfolge von Max Brunner an. Als Leiter von Kapellchor und –orchester sowie der Schola Autingensis wird Stephan Thinnes die Kirchenmusik am Wallfahrtsort präsentieren – und muss sich zudem mit der Corona-Krise auseinandersetzen, die auch die Kirchenmusik sehr hart getroffen hat. Doch die Devise des neuen Altöttinger Stiftskapellmeister, der mit Ehefrau und den beiden Kindern in Kirchdorf wohnen bleibt, lautet: „Bloß die Geduld nicht verlieren und optimistisch bleiben!“
34 Jahre lang, seit 1986, ist der gebürtige Saarburger (Rheinland-Pfalz) Kirchenmusiker. Nach Klavierunterricht in seiner Kindheit und Jugendzeit versuchte er sich an der Orgel, mit Erfolg: Stephan Thinnes absolvierte eine kirchenmusikalische Ausbildung, die er mit der C‑Prüfung abschloss. So konnte er nebenamtlich praktizieren, Gottesdienste gestalten und Chöre leiten. Nach dem Kirchenmusik-Studium wurde für ihn seine musikalische Begabung ab 1994 zur hauptamtlichen Tätigkeit. Sein Weg als Kirchenmusiker führte ihn zunächst ins Bistum Trier, dann ins Bistum Passau. Seit 2002, also 18 Jahre, hatte er seinen Dienstsitz an der Stadtpfarrkirche St. Marien in Simbach. Über Stephan Thinnes‘ kirchenmusikalisches Wirken im Bistum Passau — ab 2004 kam die Arbeit als Referent für die Jugendkantoreien dazu — war Kirchenmusikdirektor Schwemmer voll des Lobes: Stephan Thinnes verstehe es, Menschen zusammenzuführen, sie für die Kirchenmusik zu begeistern und zu motivieren sowie diese mit seinem musikalischen Können und seinem menschlichen Vorbild zu prägen.
So installierte Schwemmer den neuen Stiftskapellmeister mit den Worten: „Lieber Herr Thinnes, ich wünsche Ihnen Gottes Segen für die neue Aufgabe, viel Freude beim Musikzieren in den Altöttinger Kirchen und mit den verschiedenen Ensembles hier sowie alles Gute an der für mich persönlich schönsten Kirchenmusikerstelle im ganzen Bistum Passau – und vielleicht auch darüber hinaus!“ Auch Prälat Mandl würdigte beim Installationsgottesdienst die Bedeutung der Kirchenmusik als „Sprache des Herzens“. Man sage nicht umsonst: „Einmal gesungen ist zweimal gebetet!“ Mandl wünschte dem neuen Stiftskapellmeister Thinnes die Befähigung, dass er durch seine neue Aufgabe als Stiftskapellmeister hier am Gnadenort dazu beitrage, durch die Kirchenmusik die Herzen der Altöttinger und der Pilger zu berühren – auch in schwierigen Zeiten wie Corona.
Roswitha Dorfner/Michael Glaß