Herzbestattungen
In der Gnadenkapelle fanden insgesamt drei Körperbestattungen (1633, 1634 und 1666) statt. Daneben erfolgten über einen Zeitraum von mehr als 300 Jahren 28 Herzbestattungen:
- 1 Kaiser
- 6 Könige
- 3 bayerische Kurfürsten
- 2 andere Fürstlichkeiten
- 11 fürstliche Frauen
- 5 Bischöfe
13 Herzurnen sind eingemauert oder unter dem Pflasterboden und damit nicht sichtbar. 14 Urnen mit insgesamt 15 Herzen sind in Mauernischen ausgestellt.
Nicht sichtbare Herzurnen:
- Johann Graf T´cerclas von Tilly, General der Katholischen Liga (+1632)
- Kurfürstin Elisabeth Renata v. Lothringen (+1635)*, erste Ehefrau von KF Maximilian I.
- Kurfürst Maximilian I. (+1651)
- Stiftspropst Kardinal Franz Wilhelm von Wartenberg (+1661)
- Herzog Albrecht Sigismund, Bischof von Freising (+1685)
- Maria Violante Gräfin Sternberg (+1700)
- Josef Clemens von Bayern, Erzbischof/Kurfürst von Köln (+1723)
- Clemens August von Bayern, Erzbischof/Kurfürst von Köln (+1761)
- Johann Theodor von Bayern, Erzbischof/Kardinal von Freising und Regensburg (+1763)
- Herzog Clemens Franz von Paula, Prinz von Bayern (+1770)
- Josepha Augusta von Bayern, Markgräfin von Baden (+1776)
- Herzogin Maria Anna (+1790), Ehefrau des Clemens Franz von Paula
- Kurfürstin Maria Anna Sophia (+1797), Ehefrau KF Max III. Joseph
Sichtbare Herzurnen die in Nischen aufgestellt sind:
- Doppelurne Kaiser Karl VII. Albrecht (+1745), Ehefrau Amalia Maria (+1756)
- Kurfürst Max III. Josef (+1777)
- Kurfürst Karl Theodor (+1799)
- König Maximilian I. Joseph (+1825)
- König Ludwig I. (+1868)
- König Maximilian II. Joseph (+1866)
- König Ludwig II. (+1886)
- Königin Marie Friederike, geb. Prinzessin von Preussen (+1889)
- König Otto (+1916) — wurde wegen Krankheit von Prinzregent Luitpold als Regent vertreten
- Königin Marie Therese (+1919)
- König Ludwig III. (+1921)
- Antonia Prinzessin von Luxemburg und Nassau (+1954), 2. Ehefrau des Kronprinzen Rupprecht
- Herzogin Maria Henriette Leopoldine von Pfalz-Sulzbach (+1728), seit 1983
- Herzogin Maria Franziska Dorothea von Zweibrücken (+1794), seit 1983
Kronprinz Rupprecht von Bayern (+1955) — Auf Anordnung von Herzog Albrecht von Bayern ist anstelle einer Herzurne ein vergoldetes Silbergefäß mit Bergkristall ausgestellt. Die Herzen der Mutter von Kurfürst Karl Theodor (Nr. 13) und der Mutter von König Maximilian I. Joseph (Nr. 14) wurden auf Ersuchen des Hauses Wittelsbach 1983 in der Gnadenkapelle aufgenommen. Sie befinden sich hinter dem Altar. Die Urnen sind wie üblich aus Zinn bzw. Kupfer und ohne weitere Verzierung. Die in den Mauernischen aufgestellten Urnen sind ausschließlich aus Silber, z. T. vergoldet und mit Edelsteinen geschmückt. Die Anzahl von Herzurnen in dieser materiellen und künstlerischen Qualität an einem Platz ist weltweit einzigartig.
Als Quellen für diese Aufstellung dienten A. König “Weihegaben an u. l. Frau von Altötting”, Bd. I S. 250 ff., DDr. Bauer “1250 Jahre Altötting — Herz Bayerns”, S. 266, Prof. Armin Dietz “Ewige Herzen”, S. 123 ff.
* Außer dem Herzen wurden auch die inneren Organe “Intestina” der Kurfürstin in der Gnadenkapelle beigesetzt (M. A. König, Weihegaben u. l. Frau, Bd. I, S. 262)
Der Begriff “Altötting — Herz Bayerns” bezieht sich jedoch nicht auf die Tatsache, dass hier die meisten Herzbestattungen stattfanden, sondern darauf, dass der Ort seit Jahrhunderten christlich religiöses Zentrum Bayerns ist.An dieser Stelle möchte sich die Bischöfliche Administration der Kapellstiftung bei Herrn Christian Strauß, Stadtführer in Altötting, für die Zusammenstellung der obigen Informationen bedanken.