König Karlmann und Altötting
König Karlmann, geboren um das Jahr 830, war der älteste Sohn König Ludwigs des Deutschen, eines Enkels Karls des Großen. In der Reichsordnung von 817 wurden Ludwig dem Deutschen von seinem Vater Kaiser Ludwig dem Frommen Bayern sowie die angrenzenden Länder der Karantanen, der Böhmen, der Slawen und der Awaren zugesprochen. In diesem Teilreich innerhalb des Frankenreiches sollte Ludwig ab 826 unter der Oberhoheit seines Vaters und – nach dessen Tod – seines ältesten Bruders, des Kaisers Lothar, als König herrschen. In diesem Teilreich lag auch (Alt-)Ötting, das seit Januar 831 als Ort einer Königspfalz überliefert ist, die – davon dürfen wir ausgehen – Ludwig der Deutsche errichten ließ. Da dieser sich im Januar 831, im März 832 und von Februar bis April 837 in Ötting aufhielt, dürfte auch sein Sohn Karlmann einen Teil seiner Kindheit dort verbracht haben. Eine seiner Schwestern war die von ca. 831 bis 866 lebende, bereits um 1000 als Selige verehrte und 1928 von Papst Pius XI. selig gesprochene Äbtissin Irmengard von Frauenchiemsee. Seine Mutter Hemma war eine Tochter des fränkisch-alemannischen Grafen Welf und eine Schwester der Stiefmutter ihres Gemahls Ludwig des Deutschen, der Kaiserin Judith.
Nach dem Tod Kaiser Ludwigs des Frommen am 20. Juni 840 teilten dessen Söhne Lothar, Ludwig der Deutsche und Karl der Kahle im August 843 im Vertrag von Verdun das Frankenreich unter sich auf. Dabei erhielt Ludwig neben dem um die im Osten und Südosten anliegenden Länder vergrößerten Bayern, das auch das deutsche Tirol umfasste, die deutschen Länder von der Elbe bis zum Mittelrhein mit den Diözesen Mainz, Worms und Speyer links des Rheins und das im Westen von der Aare begrenzte Gebiet südlich des Rheins.
Im Jahre 856 betraute Ludwig der Deutsche seinen Sohn Karlmann mit der Leitung der Ostmark, des heute österreichischen und westungarischen Gebiets östlich der Enns, bevor er 865 das von ihm beherrschte Ostfrankenreich wie folgt unter seine Söhne Karlmann, Ludwig und Karl aufteilte: Karlmann sollte Bayern und die Marken gegen die Slawen und gegen Italien, Ludwig Franken, Thüringen und Sachsen und Karl Alamannien und Churrhätien erhalten. Zu seinen Lebzeiten behielt sich allerdings der Vater die volle königliche Gewalt und die Verfügung über das Krongut vor; den Söhnen wurden solange nur bestimmte Pfalzen und die Entscheidung in Angelegenheiten geringeren Belangs überlassen.
Nach dem Tod Ludwigs des Deutschen am 28. August 876 trat Karlmann in den in der Reichsteilung von 865 ihm zugesprochenen Gebieten die Königsherrschaft an. Die Verwaltung der Marken Pannonien (das heutige Niederösterreich und Teile Westungarns) und Kärnten übergab er allerdings seinem illegitimen Sohn Arnolf, den er mit einer edlen Frau namens Liutswind gezeugt hatte.
In (Alt-)Ötting gründete Karlmann ein Kloster, das er am 24. Februar 877 mit der Abtei Mattsee, der Hofkapelle in Ötting und seinem Hof in Buch (südwestlich von Altötting) dotierte. Auch erbaute er an diesem Pfalzort eine neue Basilika, eine Vorläuferin der heutigen Stiftskirche, und beschenkte sie am 9. September 878 mit seinem Königshof zu Treffen bei Villach in Kärnten. Außerdem stattete er sie mit den Leichnamen des Heiligen Maximilian und der heiligen Märtyrin Felizitas aus. Im Vorgängerbau des heutigen Altöttinger Oktogons hingegen bewahrte er ein Körperteil des Apostels Philipp sowie die Reliquien sehr vieler anderer Heiliger auf. Schon in einem Diplom seines Enkels König Ludwig des Kindes wird Ötting als „hochheiliger Ort“ bezeichnet.
Im Spätsommer 877 zog König Karlmann mit einem Heer nach Italien und ließ sich am 17. oder am 18. Oktober dieses Jahres in Pavia von den Bischöfen und Großen auch als König in Italien huldigen. An einem beabsichtigten Weiterzug zur Kaiserkrönung nach Rom wurde er aber gehindert, da in seinem Heer eine Seuche ausgebrochen war. Auch er selbst erkrankte so schwer, dass er im Spätherbst 877 von Verona nach Bayern in einer Sänfte zurückgetragen werden musste und sich nie mehr ganz erholen konnte. Von Anfang Dezember 877 bis Mitte März 878 hielt er sich in seiner Königspfalz in Ötting auf. Am 10. Februar 879 war er wieder dort anzutreffen, wie aus einer von ihm an diesem Tag ausgestellten Urkunde hervorgeht. In der Folgezeit kam Karlmann bis zu seinem Tod nicht mehr von Ötting fort, da sich seine Krankheit verschlimmerte und ihm überdies ein Schlaganfall die Sprache raubte. Seine letzte Urkunde ist auf den 11. August 879 datiert. Danach trat er, da er wegen seiner üblen körperlichen Verfassung dem von mittelitalischen Fürsten und Sarazenen bedrängten Papst Johannes VIII. nicht zu Hilfe kommen konnte, seine Königsherrschaft über Italien an seinen Bruder Karl ab. Wohl im Herbst 879 bestellte der nunmehr todkranke Karlmann seinen anderen Bruder Ludwig zu sich und empfahl diesem und dessen Fürsorge sich selbst, seine Gemahlin, seinen Sohn und sein Reich. In einem am 15. November 889 ausgestellten Diplom seines Sohnes Arnolf, der Ende November 887 von den Großen des ostfränkischen Reiches zu dessen König gewählt und im Februar 896 in Rom von Papst Formosus zum Kaiser gekrönt wurde, wird als Todestag Karlmanns der 22. September genannt. Als Todesjahr kommen 879 oder 880 in Betracht. Inhaltlich einer auf den 17. Oktober 898 datierten Kaiserurkunde des besagten Arnolf wurde der Leichnam König Karlmanns auf dem Hofgut Ötting bestattet.
Bei seinen Zeitgenossen war König Karlmann offenbar hochangesehen. So wird dessen Wesen in der nach 900 verfassten Weltchronik Reginos von Prüm, Abt von St. Martin in Trier, wie folgt charakterisiert: „Es war aber dieser sehr vortreffliche König in den Wissenschaften wohlunterrichtet, der christlichen Religion ergeben, gerecht, friedliebend und mit aller Ehrbarkeit der Sitten geziert; die Schönheit seines Körpers war außerordentlich und auch die Stärke an ihm bewundernswert; dieser aber entsprach sein Hochsinn. Denn sehr viele Kriege führte er zusammen mit seinem Vater und noch mehr ohne ihn in den Reichen der Slawen, und stets trug er den Triumph des Sieges davon; die Grenzen seines Reiches mehrte und erweiterte er mit dem Schwert; den Seinen zeigte er sich mild, den Feinden furchtbar, im Gespräch leutselig, mit Demut geschmückt, in der Ordnung der Reichsangelegenheiten ungemein tüchtig, so dass ihm durchaus nichts zu fehlen schien, was einer königlichen Majestät zukommt.“
In einem im Jahre 1698 in München herausgegebenen Buch, dessen Veröffentlichung am 17. November 1697 von Seiten des Bistums Freising genehmigt wurde, ist König Karlmann – ebenso wie Herzog Ludwig I. von Bayern, der Gründer des im 13. Jahrhundert errichteten Kollegiatstiftes Altötting – als „gottselig“ überliefert. In diesem literarischen Werk wird König Karlmanns in folgenden Worten gedacht: … Dahero, nachdem die drey mächtigiste Erben Königs LUDOVICI (= Ludwig der Deutsche) in Bayren, nemlich CAROLO MANNUS, LUDOVICUS (= Ludwig der Jüngere) und der andere CAROLUS (= Karl der Dicke), ihre Landschaften getheilet und dem Ersten auch Nider Bayrn zugestanden, gedachte der Gottseelige Herr auff alle Mittel und Weeg, die Andacht gegen allhiesigem Gnaden-Bild noch mehr zu beförderen. Zu disem End wurde von ihm ein schönes Closter St. Benedict Ordens allhier erbauet und dessen Geistlichen die H(eilige) Capell übergeben, damit sie die Mutter GOttes mit beständiger Andachts-Ubung bedienen, auch die umligende Dorffschaften in Catholischer Lehr unterweisen und denen ankommenden Walfahrtern mit geistlicher Hülf abwarten solten, wie dann solches auch volzogen und von CAROLO MANNO das Closter mit villen Gütern reichlich gestifft und beschenket worden. Disem grossen Helden CAROLO MANNO, der sein Leben allhie beschlossen, folgte der großmütige Kayser CAROLUS, der Dicke zugenant, mit freygebiger Ertheilung viller andern Güter.
Über den das Werk König Karlmanns erneuernden Herzog Ludwig I. von Bayern (1183−1231), einen Urgroßvater des großen Marienverehrers Kaiser Ludwig des Bayern, ist in dem oben genannten Buch folgendes vermerkt:
… Dann um das Jahr 1228 oder doch Anno 1231 hat Hertzog LUDWIG, OTTONIS deß Grossen Sohn, einen neuen Eyfer zu disem H(eiligen) Hauß gefasset, krafft dessen er angetriben sich entschlossen, ein neue Kirch unter dem Titl der HH. (= Heiligen) Apostlen PHILIPPI und JACOBI zu erbauen, auch 12 Chor-Herren samt einem Probsten dahin zu verordnen, welche die beständige Kirchen-Aempter versehen und denen Walfahrteren in allen Geistlichen Diensten verhülflich seyn solten. Es hat aber dieser fromme Fürst nach Erbauung deß Chor-Stiffts selbiges nit allein mit ergibigen Rennten versehen, sonder auch denen Chor-Herren gewisse Lebens-Satzungen – neben der Gelegenheit, zu wohnen – verordnet; ist auch noch in dem Bau zu sehen – fast wie in einem Closter –, das man von einer Wohnung zur anderen hat kommen mögen. Von dem Exempel dises Gottseeligen Fürsten und durch den löblichen Eyfer der Chor-Herren ist hierauf die Ehr der Mutter Gottes noch mehr befürderet worden, in deme der Zulauff so starck gewachsen, daß die letzt erbaute Kirch solchen nit wol mehr fassen kunte.
Verfasst hat das besagte Buch der im Jahre 1695 verstorbene Dr. theol. Johann Franz Wämp(e)l, Chorherr in der Stiftskirche zu Altötting und Custos (= Schatzmeister) der dortigen Heiligen Kapelle. Dieser war – wie aus dem Titelblatt von deren Rechnung vom Jahre 1690 hervorgeht – bereits damals kurfürstlicher Geistlicher Rat und der Geistliche Direktor der Heiligen Kapelle.
Nach der Einebnung des Hochgrabes mit den Gebeinen König Karlmanns im Kirchenschiff der Altöttinger Stiftsbasilika im Juni 1619 wurden zwei Marmortafeln angefertigt, von denen eine an der Innenseite der Südmauer dieses Gotteshauses gegenüber der Stelle, an der sich dieses Hochgrab befunden hatte, angebracht ist. Durch die Gottseligkeit König Karlmanns gewinnt folgende lateinische Inschrift, die auf dieser Marmortafel zu lesen ist, eine höhere Bedeutung:
HIC OLIM
CAROLOMANNVS
AVT SITVS FVIT
AVT FVISSE CREDITVR.
HINC MIGRAVIT IN
CHORVM, ANIMVS
IN COELVM.
Die Übersetzung ins Deutsche lautet hierzu folgendermaßen:
„Hier war einst Karlmann entweder gelegen oder man glaubt, dass er hier gelegen gewesen sei. Von hier wanderte er in den Chor (dieser Kirche), seine Seele in den Himmel.“
Am 22. September 2000 wurde von Stift und Stadt Altötting ein jährlicher Gedenktag für König Karlmann feierlich eingeführt. Die Bedeutung des deutschen Kaiser- und Königtums für die Geschichte dieses Ortes wurde damit ins rechte Licht gerückt.
Die feierliche Handlung begann vor dem Altöttinger Rathaus mit der Weihe der König-Karlmann-Fahne, die in den Stadtfarben Rot und Weiß und mit Monogramm dieses Herrschers gestaltet ist. Beim Hissen dieser Fahne feuerten dreizehn Schützen einen dreifachen Ehrensalut. Der Gedenkgottesdienst wurde in der Stiftspfarrkirche St. Philipp und Jakob zelebriert.
Die Gebeine König Karlmanns
Die Gebeine König Karlmanns sind seit dem Jahr 1619 im Chor der Stiftspfarrkirche von Altötting unmittelbar vor dem vor dem Hochaltar befindlichen Altar bestattet. Sie sind nur noch fragmentarisch in spärlichen Überresten erhalten, mit denen eine Messingschüssel gefüllt ist, die unter einer kleinen quadratischen Grabplatte (41 mal 41 cm) beigesetzt ist.
Der kümmerliche Erhaltungszustand der Gebeine könnte wohl auf eine Plünderung der ursprünglichen Grablege König Karlmanns während der Ungarneinfälle in Bayern zu Anfang des 10. Jahrhunderts zurückzuführen sein. In diesem Fall bekämen folgende lateinische Worte, die auf einer der heutigen Grabstätte König Karlmanns vorgelagerten Platte aus rotem Marmor in Metallbuchstaben eingelassen sind, einen tieferen Sinn:
A(NNO) P(OST) C(HRISTVM) N(ATVM) MDCXIX
HVC E MEDIO TEMPLI
MIGRAVERE CINERES ET
PAVCORVM RELIQVIAE
OSSIUM
CAROLOMANNI
ITALIAE ET BOIARIAE
REGIS HVIVSQ(VE) AEDIS
SACRAE CONDITORIS HIC
DEFVNCTI A(NNO) DCCCXXC.
HVN(N)VS IMPIVS TEMPLV(M)
FLAMMA PRAEDAQVE
EXHAVSIT ET NIL NISI
PVLVEREM RELIQVIT ET,
QVOD MINVS EST, NIHIL.
Die Übersetzung ins Deutsche lautet hierzu wie folgt:
„Im Jahre 1619 nach Christi Geburt wanderten hierher aus der Mitte der Kirche die Asche und die Überreste weniger Gebeine Karlmanns, des Königs von Italien und Bayern und des Stifters dieses heiligen Hauses, der hier im Jahre 880 gestorben ist. Der gottlose Hunne hat die Kirche durch Brand und Raub geleert und nur Staub übriggelassen und, was weniger ist, gar nichts.“
Der Kapuzinerbruder, der König und der Herzog
Was haben ein Kapuzinerbruder, ein König und ein Herzog gemeinsam? Sie alle galten bzw. gelten als „gottselig“.
Der Kapuzinerbruder Konrad Birndorfer von Parzham (1818−1894) trat am 17. September 1851 in den Kapuzinerorden ein und war 41 Jahre lang als Pförtner des Klosters St. Anna in Altötting tätig. Er war ein großer Verehrer der Heiligen Eucharistie und der Mutter Gottes, in deren Gnadenkapelle er täglich bei der Heiligen Messe ministrierte. Durch aufopfernde Liebestätigkeit an Hunderttausenden von Wallfahrern, Armen, Kindern und Handwerksburschen eroberte er sich das Herz des Volkes. Als er am 21. April 1894 starb, hinterließ er den Ruf der Heiligkeit. Seine Seligsprechung erfolgte am 15. Juni 1930, seine Heiligsprechung am Pfingstsonntag dem 20. Mai 1934.
Am 14. Oktober 1912 wurde der Leichnam Bruder Konrads unter Assistenz des Bischofs von Passau aus der Gruft des Kapuzinerklosters St. Anna erhoben und unter kirchlicher Zeremonie feierlich in einen Metallsarg gelegt und in der alten St. Anna-Kirche in Altötting beigesetzt. Über diesen Vorgang wird in einer Notiz der Altöttinger Zeitung berichtet, in der Bruder Konrad mehrmals als „gottselig“ bezeichnet ist. Schon 18 Jahre nach seinem Tod und fast 18 Jahre vor seiner Seligsprechung galt also Bruder Konrad als „gottselig“.
König Karlmann (876−879÷880) und Herzog Ludwig I. von Bayern (1183−1231) sind bereits seit dem 17. Jahrhundert als „gottselig“ überliefert. Beide waren Wegbereiter der Marienwallfahrt in Altötting.
Es ist urkundlich gut bezeugt, wie sehr König Karlmann der Gottselige die Heilige Maria verehrte. Das von ihm in (Alt-)Ötting gegründete Kloster stattete er in erster Linie zu Ehren der Mutter Gottes aus. Die – zuerst Ihr geweihte – dortige Pfalzkapelle bereicherte er mit den Reliquien sehr vieler Heiliger, darunter mit einem Körperteil des Apostels Philipp. Auch der erstmals im September 878 urkundlich genannte Vorgängerbau der Altöttinger Stiftspfarrkirche, einer Marienkirche, stammt von ihm und wurde von ihm reich dotiert.
Herzog Ludwig I. der Gottselige erneuerte das fromme Werk König Karlmanns des Gottseligen, indem er zu Altötting ein Kollegiatstift gründete und großzügig dotierte und an der Stelle der dort von König Karlmann erbauten Basilika eine Stiftskirche errichten ließ.
Der Kapuzinerbruder, der König und der Herzog: Sie waren von unterschiedlichem Stand. Eines jedoch hatten sie gemeinsam: ihre uneingeschränkte Treue zu unserem Herrn und Heiland Jesus Christus und ihre überaus große Verehrung der allerseligsten Jungfrau Maria.
Literatur zu „König Karlmann“: Rudolf Kessler, Einem König auf der Spur, Biographische Notizen zu König Karlmann, in: Oettinger Land, Band 6 (1986), S. 16 – 69; Josef Pfennigmann, Studien zur Geschichte Altöttings im Früh- und Hochmittelalter, Altötting 1997; Walter Brugger, Die herzogliche und karolingische Pfalz zu Altötting, in: Oberbayerisches Archiv, Band 105 (1980), S. 70 – 101, besonders S. 84 – 88; derselbe, Agilolfinger und Karolinger – Herzogshof und Königspfalz, in: Altötting Herz Bayerns, hg. von der Stadt Altötting, Altötting 1997, S. 69 – 79; Manfred Lerner, Ein Hauch von Aachen in Altötting, in: Oettinger Land, Band 23 (2003), S. 228 – 231; Peter Moser, Des Heiligen Reiches Zierde, in: Oettinger Land, Band 27, Altötting 2007, S. 37 – 40; Peter Moser, Altötting, Mythos · Geschichte · Wahrheit, München 2004, besonders: S. 193 – 239; Verlag: Sequenz Medien Produktion Dr. Andreas Mäckler, Welden 18, D‑86925 Fuchstal, Telefon: 082 43 / 99 38 46, Fax: 082 43 / 99 38 47, E‑Mail: autor@xlibri.de.
König-Karlmann-Hymnus
Gepriesen bist Du, herrlicher Gott, für Karlmann, den seligen Herrscher,
der sein Herrschen als Dienen und Sorgen erkannte,
der selbst nur Verwalter aus Gnade sich nannte,
dem Dein Wort und Gebot über alles galt,
der sich Dir allein beugte und Deiner Gewalt. Gepriesen bist Du, gütiger Gott, für Karlmann, den seligen Stifter,
der der Kirche vermachte sein Ötting als Erbe,
damit er im Himmel den Schatz sich erwerbe,
dem kein Dieb und kein Rost bis zum Jüngsten Tag,
weder Motte noch Räuber zu schaden vermag. Gepriesen bist Du, mächtiger Gott, für Karlmann, den seligen Schenker.
Christi Mutter in seiner Kirche er verehrte,
mit Heiltum und Gütern den Schatz er vermehrte,
der machte Altötting bei weitem bekannt
als christliche Hauptstadt im deutschen Vaterland. Gepriesen bist Du, ewiger Gott, für Karlmann, den seligen König;
denn er dankte Dir, Vater, die reichen Talente,
er folgte Dir, Christus, getreu bis ans Ende,
und im Heiligen Geist fand er Kraft und Mut.
So gelang ihm das Leben endgültig und gut.
Amen.