Bruder Konrad - Botschaft heute
Wir Brüder Kapuziner sind seit 1803 in Altötting. Die äußere Situation hat sich vielfach gewandelt. Wir leben als Gemeinschaft von Brüdern, jeder mit seinen Aufgaben je nach Talent und Ausbildung. Der Pförtner Br. Konrad Birndorfer aus Parzham hat uns ein Vermächtnis hinterlassen. Sein Beispiel ermutigt uns und fordert uns heraus.
Wenn ich an Bruder Konrad denke, fällt mir ein….
- Er lebte ein einfaches Leben, tiefgründig und weitherzig. — Das macht mir Mut.
- Er nahm sein Schicksal in die Hand und folgte seiner Berufung. — Ich habe Respekt vor dieser Entscheidung.
- Er ließ sich von Gott den Weg zeigen, den er gehen sollte. Sein Leben verweist auf den, der größer ist als alles, auf Gott. — Das lässt auch mich hoffen.
- Was sein Herz erfüllte war „Liebe und Leiden im Staunen und Anbeten und Bewundern der namenlosen Liebe zu uns armen Geschöpfen“.
- Er traute Gott viel zu und ließ sich immer wieder neu von Gott überraschen. — Ich will Gott um „Überraschungsherz“ bitten.
- Er kam mit wenig aus, er konzentriere sich auf das Wesentliche, statt im Übermaß von Möglichkeiten zu ertrinken. — Sein Lebensstil fasziniert mich.
- Er konnte sich loslassen statt alles in der Hand haben zu wollen.
- Er konnte schenken ohne Angst, selbst leer auszugehen. Er fand seine innere Freiheit ohne äußere Absicherung. — Ich ahne eine wohltuende Freiheit.
- Er war den Menschen zugewandt und nahm ehrlich Anteil an ihren Sorgen.
- Er ist mir Vorbild, wenn ich mich bemühe, mich zu sammeln, die Stille zu suchen. – Ich lerne, dass die Tür zum Leben in der Stille aufgeht.
- Er war einfach vor Gott und sein Herz wurde weit. Er kreiste nicht um sich selbst. Er gab seinem Wünschen und Wollen eine Richtung.
- Er passte in kein Schema. Seine Sehnsucht trug ihn voran als Gottsucher.
- Er legte seine Hände nicht in den Schoß, als er ins Kloster ging. Er nutzte sie anders: zum Weitergeben dessen, was den Kapuzinern überlassen worden war, um es mit den Armen zu teilen. – Er ist Patron des SLW (Kinder- und Jugendhilfswerk der Kapuziner)
- Der Pfortenbruder öffnet innere Türen. – Wir nennen ihn den Türöffner Gottes.
Er ermutigt mich, der Zerstreuung zu entfließen. Statt zum Noch-Mehr-Machen-Wollen motiviert er mich dazu, meine Wahl zu treffen.
„Es war Gottes Wille: ich musste alles verlassen, was mir lieb und teuer war. Ich musste meinem Beruf nachkommen. Ich konnte nicht anders.”