Beichte - Sakrament der Buße und der Versöhnung
Ein Mensch, der ernsthaft auf Wallfahrt geht, bleibt nicht der Alte. Manches wird ihm klarer. Er verspürt die Sehnsucht, mehr aus seinem Leben zu machen, es mehr aus dem Glauben und aus der Liebe zu gestalten.
Wallfahrtsorte waren schon immer besondere Orte der Versöhnung. Wer dorthin pilgert, weiß, dass zu einer guten Wallfahrt auch die Besinnung, die Umkehr und das Bußsakrament gehören. Die Seelsorger am Wallfahrtsort sind darauf eingestellt und bieten gern Gelegenheit zur Aussprache und zur Beichte an.
Wer die Kirche St. Magdalena betritt, dessen Blick fällt unwillkürlich auf das Altarbild: Die heilige Maria Magdalena unter dem Kreuz.
Sie hat uns vieles zu sagen: von Sünde und Schuld, von Buße und Sühne, von der Befreiung durch Christus, von Kreuz und Auferstehung, als die erste Verkünderin der Auferstehung.
Magdalena ist ein Lob der verzeihenden Barmherzigkeit Gottes, eine Aufforderung zur Bekehrung und zur Buße. Sie zeigt die Auferstehung des Büßers. Die Menschheitsgeschichte und unsere Erfahrung zeigen:
Der Mensch ist nicht nur gut.
Er macht Fehler und verfehlt sich.
Er wird schuldig und bleibt viel schuldig.
Er sündigt und sondert sich ab vom Fluss des Lebens.
Unterschiedlich sind die Begabungen und Stärken der Menschen. Unterschiedlich auch die Lebensbedingungen und Belastungen, denen sie ausgesetzt sind. Ihnen entsprechend sind auch die jeweilige Verantwortung und das Versagen des Einzelnen zu sehen.
Das Sakrament der Beichte möchte den Menschen in solch schwierigen Situationen helfen. Wenn im Evangelium von Buße gesprochen wird, ist gemeint: Was immer ein Mensch angestellt haben mag, es gibt für ihn eine Vergebung. Er muss sich nur umwenden, Gott zuwenden und rufen: Hab Erbarmen! Vergebung wird uns zugesagt in der Gemeinschaft derer, die an Gott und an seinen Christus glauben. In vielen Formen geschieht das. Doch die Höchstform ist das Sakrament der Buße, die Feier der Versöhnung.
Neben den Beichtstühlen stehen in St. Magdalena Beichtzimmer zur Verfügung — ebenso im linken Seitengang der Basilika, in denen neben dem Beichtstuhl auch Tisch und Stühle zum Gespräch einladen. Das Beichtgespräch will ein heilendes Gespräch sein, heilend vor allem durch die Lossprechung. Das Bußsakrament verdient einen Rahmen, der die Begegnung mit dem verzeihenden Gott wirklich zum befreienden Geschenk werden lässt. Die Beichtzimmer wollen diesem Anliegen Rechnung tragen.